Das Bundesland Niedersachsen hat die „Stiftung OPFERHILFE Niedersachsen“ beauftragt, eine modulare Veranstaltungsreihe zur Verbesserung der Qualitätsstandards der psychosozialen Prozessbegleitung zu koordinieren. Diese Form der Unterstützung bietet intensiven Beistand für Personen, die Straftaten erlebt haben, und ist in verschiedenen Sprachen sowie in Leichter Sprache verfügbar, um eine breite Zugänglichkeit zu gewährleisten.
Martina Goldkamp-Abraham, eine erfahrene Rechtsanwältin und Fachanwältin für Strafrecht aus Osnabrück, ist Referentin im „Modul 4 Strafverfahren“, in dem praktische Fallgestaltungen vorgestellt und besprochen werden.
Was sind pychosoziale Prozessbegleiter?
Die psychosozialen Prozessbegleiter bieten an, während und nach dem Strafverfahren umfassende Informationen und Unterstützung, um die Belastungen der Betroffenen zu minimieren und eine Sekundärviktimisierung zu vermeiden. Diese Dienste sind speziell für Kinder und Jugendliche sowie Opfer von schweren Straftaten wie Gewalt- und Sexualdelikte gedacht.
Seit 2017 besteht ein gesetzlicher Anspruch auf diese Unterstützung nach § 406g der Strafprozessordnung (StPO) für bestimmte Personengruppen. In Niedersachsen wird das Angebot auch ohne gesonderten Antrag finanziert, sofern ein Bedarf besteht, und ist für die Verletzten kostenlos.
Die Qualifizierung der Prozessbegleiter basiert auf interdisziplinärer Fachausbildung und einer speziellen Anerkennung durch das Niedersächsische Justizministerium. Informationen und Materialien wie Flyer sind über das Niedersächsische Landesjustizportal zugänglich, wo Interessierte sich umfassend über die Dienstleistung informieren können.